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Büttenpredigt 2024 - Pfarrer Michael Erhart

Liebe Schwestern, Brüder, Kinder,

kleine und auch große Sünder,

ich hab diesmal gesagt bekommen,

wenn man dei´ Wort hat so vernommen,

dann is das meist doch etwas schwer,

da müsste mal was leicht´res her.

O je, hab ich mir dann gedacht,

da ward der Richtige gefragt,

und ausgerechnet in der Zeit,

die kaum gibt Grund zur Heiterkeit.

Wenn man sich nur mal schaut so um,

dann bleibt der Mund der Freude stumm.

Die Kosten ständig explodieren,

die Gesellschaft tut abschmieren,

Es gehen viele auf die Straßen,

sie nicht grad vor Begeist´rung rasen,

und hörst du manch Politiker,

dann sagt mein inn´rer Kritiker:

hat der grad selbst auch mal kapiert,

was er an Worten fabriziert?

Was soll ich armer Mensch da machen,

damit ich euch noch bring zum Lachen?

Eins hab ich noch, das mach ich jetz,

ich mir einfach was aufsetz,

dann seh ich wen´gstens lustig aus,

wenn drunter kommt nix lustig´s raus.

Das Ding noch echt nen Vorteil hat,

das sag ich so mal in der Tat,

man kann dahinter sich verstecken,

ein wenig doch noch was verdecken,

ein Clown die Welt gelass´ner sieht,

wenn er die Nase sich aufzieht.

Wenn du die Nase hast mal voll,

denk an den Clown, der findet´s toll.

Nun, ich ja auch nun älter werde,

ok, noch kein Grund zur Beschwerde,

doch eines muss ich sehr bedauern,

das ist für mich doch zu betrauern,

da weine ich in aller Stille,

ich glaub, ich brauch bald eine Brille.

Damit ich seh vom Leben mehr,

und ist es auch noch all zu schwer,

denn viele Dinge, viele Sachen,

von aktuell – sind nicht zum Lachen.

Ein Blick grad in die Politik

verpasst den Augen bald nen Knick.

Ich sehe viel Probleme hie´,

ob Steuerstreit, ob Energie,

da wird doch ganz oft sehr bemängelt,

der Bürger wird nur noch gegängelt.

Durchaus: ich kann das schon versteh´n,

wenn ich so manch´ Mensch tu anseh´n,

der bald halt nicht mehr ein noch aus,

noch weiß, wie er das Brot, das Haus,

noch wirklich gut bezahlen kann,

auch hier sind manche arm schon dran.

Wenn ich aufs Evangelium schau,

auf das ich ja so sehr vertrau,

da fühlt sich einer ausgesetzt,

weil krank und er dann noch verletzt,

dass er nicht mehr dazugehört,

da wird ne Lebenswelt zerstört.

Das Miteinander leidet grad,

weil jeder halt, so in der Tat,

viel stärker nur auf sich noch schaut,

und den´ da oben nicht mehr traut.

Eins sag ich klar, nicht ohne schonen,

Beruf und Arbeit muss sich lohnen,

und auch wer dann in Rente geht,

der sollt nicht fühl´, dass er so steht

wie ein Bittsteller, hat´s verdient,

dass Rente ein gut´s Leben gibt.

Und dennoch denk ich ungemein,

Kritikkultur ist grad nicht fein.

Was wird mit Worten grad gehasst,

das hab ich früher nicht erfasst,

da wird nur noch ganz scharf geschossen,

und manche meinen unverdrossen:

ich kann rumzetern, wie ich will:

nein, schlechte Worte ham´ kein Stil.

Es wäre besser, wenn wir schauen,

was wir gemeinsam könn´ aufbauen.

Weng mehr Versteh´n, Gelassenheit,

vielleicht a weng Zufriedenheit,

ob trotz der nicht so leichten Lage,

da käm ein christlich´ Geist zu Tage.

Wenn du die Nase hast mal voll,

denk an den Clown, der findet´s toll.

Ein Dauerthema ist es ja,

und deshalb ist es auch ja da,

das Thema, das so viel bewegt,

so ganz oft durch die Presse fegt,

Integration, das fällt nicht leicht,

das ham die letzten Jahr´ gezeigt.

Da gab es, ich wills nicht bestreiten,

viel Fehler - halt auf beiden Seiten.

Schlecht is, wenn die, die wir woll´n schützen,

das unsrige System ausnützen.

Doch ich hab ja die Brille auf

und schau da jetzt genauer drauf,

es ist nicht gut, wider Gesetze,

zu machen eine Menschenhetze.

Es ist doch einfach nur fatal,

wennst´ machst ein Urteil ganz pauschal,

und einfach nur schwarz-weiß noch denkst,

und keinem mehr Vertrauen schenkst.

Sowohl bei uns wie auch bei denen,

gibts Menschen, die sich einfach sehnen

nach Fried´ und es wär ungerecht,

wenn wir das machen einfach schlecht.

Aber doch auch, das ist ja klar,

wir sind nicht nur ne Heil´genschar,

egal, ob ich hier bin geboren,

oder den Weg hierher erkoren.

Ein jeder Mensch, das ist so wahr,

ist Gott-geliebt, wie wunderbar.

Und wollen wir echt Christen sein,

dann grenze das nicht zu sehr ein.

Wenn du die Nase hast mal voll,

denk an den Clown, der findet´s toll.

Ich schau noch schnell zur Kirche hin,

ein langer Blick macht fast kein Sinn,

würd ich euch mal in Ruh´ erzählen,

mit was für Werk ich mich tu quälen,

Ich bin schon lang kein Pfarrer mehr,

ich bin Verwaltungsmanager.

Ich kenne Ordner und Berichte,

da könnt ich sag´ manche Geschichte.

Da ist der Hl. Geist weit fort,

da drin steht nun nicht Gottes Wort.

Dabei ist ist mir das lieb und teuer,

bin ja schon 25 Jahr´ ein treuer,

damals wurde ich geweiht,

und dachte, es ist an der Zeit,

dass ich von dem was geben kann,

was halt mein Leben treibt so an,

dass eben nicht wird ausgegrenzt,

sondern man besser sich ergänzt,

gemeinsam positiv zu leben,

das würd ich mir für hier erstreben.

Wenn du die Nase hast mal voll,

denk an den Clown, der findet´s toll.

Nun denn, die Sache klappt nicht so,

da bin ich einfach fast schon froh,

von anderen ich lernen kann,

wie man das durchsetzt halt so dann.

Ich könnt´ es machen wie die Bahn,

komm nicht od´ fang verspätet an.

Ich könnt es machen, wenn ich zeige:

mir reicht es jetzt, ich geh und streike!

Nun denn, das glaubt ihr mir ja nicht,

steht mir auch nicht gut zu Gesicht,

dafür bin ich doch viel zu gern,

bei euch dahier, zur Ehr´ des HERRN.

So setz ich nun die Brille ab,

ich euch dann mehr im Blick noch hab.

Und auch die Nas´ kommt wieder runter,

ich möchte ehrlich sein und munter.

Beten wir um das Vertrauen,

dass wir im Gut´n nach vorne schauen,

und noch ein bisschen wenig mehr,

auch wenn das fällt ein wenig schwer,

dass ICH ein Teil der Zukunft bin,

das wäre doch schon ein Gewinn.

So sage ich mit Freude: ciao

und grüße euch hiermit: Zeilau!

 

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