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Liebe Leserinnen und Leser,

wenn Optimisten und Pessimisten auf-einander treffen, fällt häufig der Satz: „Man wird ja wohl noch träumen dürfen“

Auch wenn ich sonst eher zu den Pessimisten gehöre, bin ich trotzdem der Meinung, dass „Träumen dürfen“ etwas ganz Wichtiges ist. Träume können anregen, Hoffnung geben und den Mut machen, etwas Neues auszuprobieren.
Wir wären in unserer Welt nicht so weit gekommen, wenn nicht immer wieder Menschen sich dafür eingesetzt hätten, ihre Träume zu verwirklichen.

Schon in der Bibel finden sich viele Erzählungen über Träume. Spontan fällt mir da zuerst der Traum Josefs ein, den ein Engel im Traum gewarnt hat, dass er Maria und Jesus in Sicherheit bringen muss.
Oder auch der Traum Jakobs aus dem Alten Testament, dem im Traum eine Leiter erschienen ist, auf der die Engel auf und ab gegangen sind, sowie Gott selbst, der ihm Land und Nachkommen versprochen hat. Diese Träume haben Schlimmes verhindert oder Gutes ausgelöst.

Träume haben in der Welt schon viele Veränderungen bewirkt. Auch in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung hat ein Traum eine entscheidende Rolle gespielt: Der Traum von Martin Luther King, den er in seiner berühmten „I have a dream“- Rede der Welt offenbart hat: Von einer besseren Welt, in der die Hautfarbe keine Rolle mehr spielt.

Die biblischen und historischen Träume eint, dass es Menschen gegeben hat, die den Mut hatten, über diese Träume zu sprechen und zu versuchen, sie zu verwirklichen. Wo wären wir denn, wenn sich die vielen Menschen in der Geschichte das gar nicht erst getraut hätten?
Auch Martin Luther King hatte damals eigentlich gar nicht vor, von seinem Traum zu sprechen, bis ihm die Sängerin Mahalia Jackson zugerufen hat: „Erzähl ihnen von dem Traum, Martin!“ Erst dann hat er sich getraut, seine berühmteste Rede zu halten. Solche Menschen brauchen wir, die andere ermutigen.

Von den Träumen anderer zu hören macht nämlich Mut, dass man selbst träumen darf. Auch mir geht so: Ich darf noch träumen, dass sich Dinge zum Positiven verändern, auch in unserer Kirche.
Wir dürfen und müssen träumen von einer besseren Welt. Nichts anderes hat Jesus getan, als er die Botschaft vom Reich Gottes verkündet hat: Er wollte die Menschen mit seinem Traum von einer besseren Welt inspirieren und zum Handeln auffordern.

Denn nur wer träumt und hofft hat etwas, auf das er hinarbeiten kann. Ich habe in den letzten drei Jahren der Ausbildung immer darauf gehofft, anschließend eine Stelle zu bekommen, an der ich mich wohlfühlen kann und meine Träume und Vorstellungen entfalten darf.
Tatsächlich ist dieser Traum Wirklichkeit geworden, als ich vor Kurzem erfahren habe, dass ich noch zwei weitere Jahre hier in unserer PG und in unserem Pastoralen Raum wirken darf.
Ich freue mich schon sehr darauf, weiterhin gemeinsam mit Ihnen auf dem Weg zu sein und Hoffnung und Glauben zu teilen!

Aus dieser Erfahrung heraus möchte ich Ihnen gerne noch einen Spruch mitgeben:

„Wenn du es träumen kannst, kannst du es auch tun“.

Denken Sie immer daran: Sie dürfen träumen! Im Leben gibt es immer wieder Phasen, in denen träumen eher weniger an der Tagesordnung ist, sondern man sich vielmehr im Überlebensmodus befindet.
Aber auch dann kann es uns helfen, wenn wir uns das Träumen nicht verwehren, damit wir die Hoffnung nicht verlieren, dass wieder bessere Zeiten kommen.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie den Spielraum in Ihrem Leben haben, dass Sie es sich erlauben können, zu träumen und sich zu entfalten.

Ganz aktuell träume ich nach all diesen hochtrabenden Gedanken ehrlicherweise aber erst einmal von meinem Sommerurlaub

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer mit viel Freude und Erholung, damit Sie neue Kraft tanken können zum träumen und Träume verwirklichen! 

Ihre Leandra Lunk

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