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Der Impuls zu Pfingsten von Pfr. Michael Erhart zum Nachlesen und -sehen per YouTube: Video bei Youtube - Pfingsten

Impuls zum Pfingstfest

Lesung aus dem ersten Korintherbrief

Auch über die Gaben des Geistes möchte ich euch nicht in Unkenntnis lassen.
Darum erkläre ich euch: Keiner kann sagen:
Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet. Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. 
Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. 
Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. 

Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt,
Weisheit mitzuteilen, 
dem andern durch den gleichen Geist die Gabe,
Erkenntnis zu vermitteln, 
dem dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, 
einem andern - immer in dem einen Geist - die Gabe, Krankheiten zu heilen,
einem andern Wunderkräfte,
einem andern prophetisches Reden,
einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden,
wieder einem andern verschiedene Arten von Zungenrede, einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten. 

Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will. 
Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, 
alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind,

einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus. 
Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

Wort des lebendigen Gottes
Impuls

Pfingsten – das Geburtstagsfest unserer Kirche. Und es ist ja schön, dass es am Geburtstag auch ein Geschenk gibt. Ein solches habe ich natürlich mitgebracht. Und öffne ich den Deckel – dann finde ich eine Hostienschale mit einer Hostie. Ab heute werden wir in unserer Pfarreiengemeinschaft wieder die Eucharistie anbieten, natürlich unter den notwendigen Auflagen. Und es ist für so manche eine Freude, endlich wieder diese Form von Gottesdienst feiern zu dürfen. Gerade für diese Menschen ist das wirklich ein Geschenk. Aber ich verstehe natürlich auch alle, die jetzt noch vorsichtig, zurückhaltend sind, die sich Sorgen machen, ob dieser Zeitpunkt nicht noch zu früh ist. Corona ist schließlich noch nicht vorbei.

Ich lade uns alle ein, mal zu überlegen, wo und wie wir zu einem Geschenk für andere werden können. Da mag man sich natürlich erst mal fragen: wie soll das gehen? Aber da weise ich auf Paulus mit seiner Lesung aus dem 1. Korintherbrief hin. Er entdeckt einen bunten Blumenstrauß von Fähigkeiten, die für uns völlig ungewohnt klingen: anderen Weisheit mitteilen – prophetisch reden – die Geister unterscheiden – Krankheiten heilen – Glaubenskraft zeigen.
Paulus will uns damit aufzeigen: in jedem Menschen stecken Fähigkeiten, die einem anderen gut tun können. Es gibt keinen Menschen, der nichts kann, egal, welchen Alters. Wer jung ist, kann vielleicht leichter anpacken, wer älter ist, kann im stellvertretenden Gebet für andere hilfreich sein. So wie nachher diese Hostie geteilt wird, so sollen auch wir unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten teilen, dass wir einander zum Geschenk werden. Lassen wir uns von Gott, im Gebet, in der Feier der Eucharistie, die Kraft schenken, dass wir aufeinander zugehen, einander gut tun, dass wir uns trauen, unser eigenes Leben zu öffnen wie ich mein Geschenk, dass ich vielleicht noch entdecke, was in mir schlummert, was Gott tief in mich hineingelegt hat, ein Talent, eine Gabe, die ich zum Wohl für andere einsetzen kann und die zugleich mich selbst erfüllt. Wenn ich spüre, dass Gottes Geist mich berührt, mich meint, dass ich bei allem „Normalen“ doch ein besonderer, ein gesegneter Mensch bin, dann kann ich auch fähig werden, mich zu öffnen, das Gute weiterzugeben und so auch anderen Menschen neue Begeisterung schenken. Im Moment sind viele Herzen verschlossen wie mein Geschenk, verunsichert in diesen Zeiten, ratlos ob der Zukunft. Ich wünsche uns allen ein unglaubliches Gottvertrauen, dass in jedem von uns etwas steckt, mit dem wir einem Mitmenschen etwas gutes tun, aber gleichzeitig dadurch selbst beschenkt werden. Dann wäre Pfingsten nicht nur ein schönes Bonbon, wo es langes freies Wochenende gibt, sondern echte Kraftquelle für alle. Und DU bist ein Teil davon!

Gebet
Herr Jesus Christus, du hast uns deinen Geist geschenkt, der ein Begleiter, Kraftquelle und Beistand sein will. Stärke uns in diesen Tagen der Corona-Krise ganz besonders. Lass uns spüren, dass unser Gott uns begleitet, uns nahe ist, uns Stärke und Zuversicht schenken will bei aller Schwachheit und Ohnmacht, die wir gerade empfinden. Wecke neue Zuversicht und gib uns den Mut, dass wir einander bestärken, unsere Talente und Fähigkeiten zum Guten füreinander nutzen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Liedvorschläge: GL 346-351; 781-784
Andachtsvorschlag: GL 675,5

Meditation

Heiliger Geist
entzünde neu in uns
die Flamme der Phantasie
damit wir gute Wege gehen

Entzünde neu in uns
das Licht der Weisheit
damit wir Gut und Böse unterscheiden können

Stärke neu in uns
das Feuer der Liebe
damit wir in unseren Mitmenschen dich erkennen

Segne und entflamme uns neu
damit unser Leben heil und froh wird

Segne uns, Gott
damit uns dein Geist aufweckt
wenn wir müde und mutlos geworden sind

Segne uns und stärke uns
damit uns deines Geistes Feuer neu erfüllt
und antreibt
deine Zeugen zu sein

Der Impuls zum 7. Sonntag der Osterzeit von Pastoralreferent Norbert Zettelmeier zum Nachlesen

Aus dem Johannesevangelium (Joh 17, 1-11a)

Jesus erhob seine Augen zum Himmel und sagte: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht! Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war! Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben und sie haben dein Wort bewahrt. Sie haben jetzt erkannt, dass alles,was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gabst, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen. Sie haben wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt und ich komme zu dir.

Liedvorschläge: 281; 361
Andachtsvorschläge: 677,3: Glaube

Impuls: Zum Verstehen des Evangeliums ist es hilfreich, den Kontext, den Zusammenhang ins Auge zu fassen: der Evangelist Johannes überliefert große Reden von Jesus; man befindet sich im Abendmahlssaal, die Fußwaschung und das Mahl fand statt und Judas war schon in die Nacht hinausgegangen; nun hielt Jesus große Abschiedsreden, die seine Predigt und seine Zeichen zusammenfassten; auch kündigte Jesus sein Sterben und Auferstehen an; nun kommt unser heutiger Evangeliumstext, bevor sie in den dunklen Garten hinausgingen und Jesu Verhaftung sich anbahnte.
Unser heutiger Text ist die erste Hälfte des großen Abschiedsgebets: Jesus spricht zu Gott, seinem Vater. „Die Stunde ist gekommen.“ Durch den Tod hindurch möge er verherrlicht werden. Jesus bittet für die Jünger und die zurückbleibenden Gläubigen; und er betont, dass sie sein Wort bewahrt haben, dass sie die Wahrheit erkannt haben, dass sie zum Glauben gekommen sind, dass Gott Jesus gesandt hat und dass Gott der einzige und wahre Gott ist. Die Gemeinde, die der Evangelist Johannes vor Augen hat, muss die Feuerprobe bestehen, muss im christlichen Glauben standhaft sein, auch wenn Jesus nicht mehr sichtbar da ist.
Für unser Leben stellt sich (wieder) die große Frage, auch und gerade in Not und Bedrängnis: Glaube ich persönlich an Gott, der mein Leben erhält über den irdischen Tod hinaus, und glaube ich, dass Jesus Wahrheit von Gott gebracht hat? Dann haben wir einen ganz anderen Blick auf die Welt und unser Leben.

Gebet: Gott, Du hast uns in die Welt gestellt. Die Welt im Ganzen ist nicht das Paradies und der Himmel, sondern ein Ort des Ringens und der Bewährung. Gib uns den festen Glauben, dass Not und Bedrängnis vorübergehen, dass wir mit Dir verbunden bleiben und in Deiner Liebe das ewige Glück finden. Amen.

Der Impuls zu Christi Himmelfahrt, von Pfr. Michael Erhart. Als YouTube-Video

Video bei Youtube - Christi Himmelfahrt 2020

und zum Nachlesen:

Lesung aus der Apostelgeschichte:
Im ersten Buch, lieber Theophilus, habe ich über alles berichtet, was Jesus von Anfang an getan und gelehrt hat, bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde. Vorher hat er den Aposteln, die er sich durch den Heiligen Geist erwählt hatte, Weisung gegeben. Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen.
Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt! Denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werden.
Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her? Er sagte zu ihnen: Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samárien und bis an die Grenzen der Erde.
Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, siehe, da standen zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch fort in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.

Gebet: Herr, unser Gott, du schenkst uns Hoffnung auch in aller Hoffnungslosigkeit. Wir danken dir für deinen Zuspruch und bitten dich um den Geist des Beistands, dass wir immer neu spüren: du bist an unserer Seite, du begleitest uns alle Tage unseres Lebens. Auf dich dürfen wir unser Vertrauen setzen, denn du bist uns näher, als wir es je erfassen könnten. Sei du unser Wegbegleiter heute und allezeit. Amen

Impuls:
Eigentlich hat das Fest Christi Himmelfahrt etwas trennendes. Jesus wird in den Himmel aufgenommen, aber er ist für seine Jünger erst mal weg. Keiner mehr da, mit dem man sich unterhalten kann, der motivieren kann, an dem man sich ein Vorbild nehmen kann. Da kann man gut verstehen, wenn sich die Jünger allein fühlen. Doch sie haben nicht resigniert, anders als nach dem Tod am Karfreitag. Sie sind wenigstens wieder mutig nach vorne gegangen. Und genau die Haltung brauchen wir aktuell auch. Natürlich ist Verständnis für Einschränkungen notwendig, wichtig und sinnvoll. Aber im Glaubensleben dürfen wir nach vorne gehen. Wer sollte uns in diesen Tagen daran hindern, gerade auf die Menschen zuzugehen, mit denen ich mich noch aussprechen müsste, wo ein klärendes Gespräch mal notwendig wäre, die einfach einen Zuspruch und Beistand brauchen. Wir haben ganz bewusst an diesem Hochfest Christi Himmelfahrt „Hoffnungssteine“ präpariert, Steine, die keine Last sind, sondern Brücken bauen wollen. Es gibt ja das wunderbare Sprichwort: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas schönes bauen.“ Genau solch eine Glaubensbrücke bieten wir als Gemeinde an mit unseren Hoffnungssteinen. Wäre es nicht schön, ich wünsche meinem Nächsten einfach Glück, völlig frei von Neid, dass es ihm besser gehen könnte als mir? Und wie groß ist doch immer der Wunsch nach Gesundheit, gerade in diesen Tagen. Eine Erkrankung ist ja immer ein schwerer Stein, der nach unten zieht. Und weil es mit dem Mundschutz grad etwas schwierig ist: jemandem ein Lächeln zu schenken, ist immer eine wunderbare Geste und kann manche Distanz überwinden.
3 Steine habe ich noch, wir kennen die Begriffe aus dem Hohen Lied der Liebe von Paulus: ich wünsche dir einen Glauben, der dich trägt auch in schweren Stunden, ich wünsche dir Hoffnung, die dir hilft, immer wieder nach vorne zu schauen, auch wenn manches im Leben gerade dunkel ist und ich wünsche dir Liebe. Eine Liebe, die im eigenen Herzen einen festen Platz hat und das Gute im Nächsten erkennen lässt und natürlich immer das Gefühl, von Menschen geliebt zu werden. Dann können wir bei allem Trennenden dieser Tage spüren: es besteht eine Verbindung, zu meinen Mitmenschen – und zu Gott, der uns in Jesus Christus die große Zielrichtung zeigt.

Liedvorschläge: 339, 337, 775
Andachtsvorschlag: 680,9

Impuls zum 6. Sonntag der Osterzeit samt Videomitschnitt, verfügbar bei YouTube

Video bei Youtube - 17. Mai 2020

Von Pfr i.R. Reiner Fries:

Abschiednehmen gehört zum Leben. Immer wieder müssen wir uns von Menschen, von Dingen und Lebensphase trennen. Auch Jesus muss Abschied nehmen. Seine Jünger sind um ihn versammelt. Stellen wir uns doch dazu! Was wird uns Jesus sagen? Dass wir jetzt alleine zurechtkommen müssen, dass wir endlich zeigen können, was wir von ihm gelernt haben?
Ein Satz gefällt mir besonders auf. „Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen“. Was bedeutet das? Ein Waise zu werden, also die Eltern zu verlieren, ist sicher eine schlimme Verlust. Erfahrungen wie Sterben, Einsamkeit, Endgültigkeit , Verlassenheit sind damit verbunden.
Wir können aber auch in anderer Weise von „Waise“ sprechen, wenn Beziehungen zerbrochen sind, wenn Partner, Kinder gute Freunde, andere Wege gehen. Da trauern dann Menschen, fühlen sich verlassen, vielleicht auch verraten.
Im einem anderen Sinn fühlen sich viele Menschen auch von Gott verlassen, gerade auch in der gegenwärtigen Zeit der Coronakrise. Gott scheint sich zurückgezogen zu haben. Er hat sich einfach still und leise davon gemacht.
Ob das nur eine aktuelle, moderne Erfahrung ist?
Auch die Jünger haben diese Erfahrung gemacht, verlassen zu werden? Und in den alttestamentlichen Psalmen rufen, ja schreien Menschen nach Gott. „Wo finden wir dich, Herr? Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Meine Gedanken wandern. Da höre ich Jesus sagen: Ich lasse euch nicht als Waise zurück, sondern ich komme wieder zu euch“ in einer anderen Weise, im Heiligen Geist.Und er sagt weiter: Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.
Ein Abschiedsgeschenk also macht uns Jesus. Er schenkt uns den Heiligen Geist. Beistand nennt er ihn; also einer, der uns beisteht; einer, der für uns spricht. Einer, der uns vertritt.
Es ist zwar richtig, dass wir Menschen oft das Gefühl haben, allein gelassen zu sein, aber ein größeres Geschenk könnte uns nicht gemacht werden als der Geist Jesu, der Heilige Geist Gottes. Die Klage, verlassen zu sein, kann sich dann in Freude verwandeln.
Am besten merken wir das, wenn wir unsererseits anderen Menschen auf ihrem Weg beistehen, für sie eintreten - und Anwälte des Lebens sind. Für einsame, kranke und abgeschriebene Menschen. Für traurige, gescheiterte und schuldig gewordene Menschen, für Menschen, die als Kostenfaktoren die Statistiken verderben.
Das Bild vom Anwalt, Advokaten für den Geist Jesu, für den Geist Gottes – kann zu einem Bild voller Hoffnung werden. Was ist das für ein kostbares Abschiedsgeschenk: den Geist Jesu zu haben und aus ihm zu leben!

Liedvorschläge: 324, 331, 871
Andachtsvorschlag: 679,6

Auch für diesen Sonntag hat Brigitte Hamm eine weitere Maiandacht gestaltet, welche unter diesem YouTube-Link mitgefeiert werden kann:

Video zur Maiandacht bei YouTube

Impulsgedanken für den 5. Sonntag in der Osterzeit von Pfr. Michael Erhart:

Den Mitschnitt des Gottesdienstes dazu finden Sie unter folgendem YouTube-Link: Video bei Youtube - 10. Mai 2020


Johannesevangelium (Joh 14, 1-12)

Liebe Schwestern und Brüder, dieses Evangelium werden schon viele gehört haben, wenn auch in einem anderen Rahmen: das ist eigentlich einer meiner Lieblingstexte für die Beerdigung. Auch wenn ich die Wohnungen, die Jesus uns bereitet, nicht als Vertröstung auf die Zukunft verstehen will, gerade für Menschen, die hier auf Erden ein hartes Schicksal zu erleiden hatten, so ist es für mich doch ein hoffnungsfrohes Bild, das Gott uns vor Augen führt. Denn Sicherheit und Geborgenheit sind für uns wichtig. Unser ganzes Leben ist darauf ausgerichtet, einen Halt zu haben. Deshalb gibt es auch die Redewendung, dass ein Mensch, der sich durch nichts erschüttern lässt, nicht aus der Fassung zu bringen ist. Ich habe hier eine solche Fassung. Die hält eine Birne richtig fest und ist durch Schütteln nicht zu beeindrucken. Doch wir kommen wir zu dieser Haltung, was ist für unser Leben eine Quelle der Sicherheit?
Wir alle kennen Situationen, die uns fassungslos machen: schlechte Note in der Schule, die Arbeitsstelle gekündigt, Beziehung gescheitert, eine Krankheit, die das Leben verändert, der Tod, der immer unverhofft ins Leben einbricht, die aktuelle Situation in der Corona-Krise.
Was wir wirklich brauchen, ist die Suche nach einem Weg, der uns hilft, Halt im Leben zu bekommen, sozusagen wieder Fassung zu gewinnen. Zwei Richtungen sind dabei gut. Die erste geht nach oben: Jesus sagt von sich: ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Ich habe für euch Wohnung und Sicherheit. Damit will er uns eine entscheidende Hilfestellung geben. Denn seine Haltung ist lebensbejahend. Er will uns Halt geben, an Gott können wir uns festhalten. Deshalb ist es ja auch so wichtig, mit ihm stets im Kontakt zu bleiben, eine Glühbirne allein könnte nichts bewirken, sie braucht ihre Fassung um Halt zu haben, aber auch um Kontakt zu bekommen. Mag es momentan auch nur eingeschränkt möglich sein, Gottesdienste zu besuchen – beten, mit Gott reden, kann man immer und überall.
Die zweite Richtung geht ins Miteinander: gerade wenn wir uns von Gott gehalten wissen, können wir einander selbst zum Halt werden. Jetzt, wo es langsam wieder möglich ist, können wir Menschen besuchen, die einsam sind, denen jeder Kontakt verwehrt blieb. Ein gutes Wort, eine helfende Hand, das sind gerade in diesen Tagen kostbare Zeichen. Und nicht nur in der aktuellen Situation wäre es schön, wenn wir einander mit Dankbarkeit und Wertschätzung begegnen. Ein freundlicher Blick geht sogar mit Mundschutz und über ein „Danke schön“ freut sich jeder, der einem anderen etwas gutes getan hat. Ich würde mir wünschen, dass wir aus dieser Zeit der Entschleunigung so manches mitnehmen, was das mitmenschliche Miteinander betrifft. Eine neue Wertschätzung gegenüber Berufsgruppen, die unter vollem Einsatz arbeiten, damit das Sozial- und Gesundheitssystem nicht vollkommen zusammenbricht, das Gespür, wie wichtig menschliche Kommunikation und Begegnung ist und v.a. auch die Grundhaltung der Dankbarkeit, dass einfach nichts selbstverständlich ist, auch wenn wir das in den letzten Jahrzehnten so erlebt haben. Dann hätte auch diese Krise einen Sinn gehabt.
Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie trotz schwieriger Umstände die Fassung bewahren und sich immer gehalten fühlen – von Gott und den Mitmenschen und so selbst zum Halt für andere werden können.

Unter folgendem Link kann der Videogruß unseres Kita-Teams abgerufen werden:

Videogruß aus der Kita - Link

 

Den Text zum Mitsingen gibt es hier:

Miteinander (von Zupfgeigenhansel)

Der Mensch kann manche Sachen ganz für sich selber machen.
Laut lachen oder singen, kreuzweis im Tanze springen.
Nur bringt das nicht die reine Erfüllung so alleine.
Es wird gleich amüsanter, betreibt man's miteinander.

Oli oli ola! Wir sind miteinander da,
Zusammen und gemeinsam, nicht einsam und alleinsam.
Oli oli ola! Miteinander geht es ja.
Wenn wir zusammen kommen, komm'n wir der Sache nah.

Zu manchen Tätigkeiten bedarf es eines Zweiten:
So etwa zum Begleiten, zum Tratschen und zum Streiten.
Auch das Zusammen-Singen soll zweisam besser klingen.
Erst recht in Liebesdingen läßt sich zu zweit mehr bringen.

Oli oli ola! Wir sind miteinander da,
Zusammen und gemeinsam, nicht einsam und alleinsam.
Oli oli ola! Miteinander geht es ja.
Wenn wir zusammen kommen, komm'n wir der Sache nah.

Im wesentlichsten Falle, da brauchen wir uns alle
Auf diesem Erdenballe, damit er nicht zerknalle.
Schiebt alle Streitigkeiten für eine Weil auf Seiten,
Und laßt uns drüber streiten dereinst in Friedenszeiten.

Oli oli ola! Wir sind miteinander da,
Zusammen und gemeinsam, nicht einsam und alleinsam.
Oli oli ola! Miteinander geht es ja.
Wenn wir zusammen kommen, komm'n wir der Sache nah.

(von der Kita getextet:)

Wir wollen alle hoffen, die Kita ist bald offen

wir möchten euch fest drücken und zueinander rücken,

gemeinsam mit euch lachennund Spaß zusammen machen

woll´n miteinander schreien: So soll es wieder sein!

Oli oli ola! Wir sind miteinander da,
Zusammen und gemeinsam, nicht einsam und alleinsam.
Oli oli ola! Miteinander geht es ja.
Wenn wir zusammen kommen, komm'n wir der Sache nah.

Impulsgedanken für den 4. Sonntag in der Osterzeit von Pastoralreferent Norbert Zettelmeier:

Den Mitschnitt des Gottesdienstes dazu finden Sie unter folgendem YouTube-Link: Video bei Youtube - 03. Mai 2020

 

Aus dem Johannesevangelium  (Joh 10, 1-10)

Amen, amen, ich sage euch:

Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht,

sondern anderswo einsteigt,

der ist ein Dieb und ein Räuber.

Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe.

Ihm öffnet der Türhüter  und die Schafe hören auf seine Stimme;

er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen  und führt sie hinaus.

Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat,

geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm;

denn sie kennen seine Stimme.

Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen,

weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen.

Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus;

aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte.

Weiter sagte Jesus zu ihnen:

Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen.

Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber;

aber die Schafe haben nicht auf sie gehört.

Ich bin die Tür;

wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden;

er wird ein- und ausgehen  und Weide finden.

Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten;

ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Impuls:  Wie wichtig sind doch Türen!

Sie sind durch eine Tür in die Kirche gekommen; wäre statt der Tür eine offene Stelle in der Mauer, würde der Innenraum mit der Zeit leicht verdrecken. Gäbe es keine Tür, wäre das Hineinkommen deutlich erschwert, man würde sich an die Schildbürger erinnert fühlen.  Wäre die Tür fest verschlossen, müsste man enttäuscht draußen bleiben.

So aber konnten Sie die Tür öffnen, hereinkommen, und die Tür wieder schließen.

Das Gleiche machen wir zuhause, bei der Arbeit, beim Einkaufen, in welches Gebäude wir auch immer gehen.

Heute sagt uns Jesus: Ich bin die Tür; wer durch mich hindurchgeht, wird gerettet werden.

„Durch Jesus hindurchgehen“: das heißt: nach Jesus greifen, versuchen, ihn zu be-greifen, und in der Begegnung mit ihm und seiner Botschaft eintreten in einen neuen Raum, in eine neue Wirklichkeit. Wenn wir es wollen und Jesus bitten, wird er uns öffnen, wird unseren Blick verwandeln, ja, unser Leben verwandeln und retten; eine ganz große Zusage!

Jesus will, dass wir das Leben haben, und es in Fülle haben, schon jetzt, und in der Ewigkeit.

Wir sollen im Vertrauen auf ihn durchs Leben gehen. In seiner Nähe, in seinem Reich wird uns nicht langweilig, müssen wir nicht in Armut leben; jeden Tag öffnet er uns eine neue Tür: zum Gegenüber, das uns braucht,  oder auch zu einem Menschen, den wir brauchen, dass unser Leben voll, ausgefüllt, ganz wird, zu einem Leben in Fülle.

Gebet:

Gott, du öffnest und du schließt. Du schenkst Weite, Freiheit und alles, was wir zum Leben brauchen. Du schenkst auch Sicherheit und Geborgenheit. Wir bitten dich für uns und alle Menschen:

Zeige Deine Macht und Entschlossenheit, uns zum Guten zu führen

und das Böse abzuhalten. Das erbitten wir durch Jesus Christus, im Heiligen Geist.   Amen.

 

Liedvorschläge: 318ff; 421; 775ff

 

Andachtsvorschläge: 675,4;  641 (Vesper) 

Gerade im Mai sind die sonntäglichen Andachten am Zeiler Käppele mehr als beliebt. Um trotz der Corona-Situation den Mai und seine Andachten zu feiern, hat unsere Mesnerin und Gottesdienstbeauftragte Brigitte Hamm eine besondere Einladung zur Andacht an unserem Käppele zu aufgenommen:

Video zur Maiandacht bei YouTube

Viel Freude.

 

Zum Nachlesen hier die Texte und Gebete:

 

Grüß Gott und herzlich willkommen - hier am Zeiler Käppele

ich stehe hier am Haupteingang unseres Käppele und schaue nach draußen. Es ist - wie ganz oft in dieser Zeit: die Sonne scheint, der Himmel ist blau, die Vögel zwitschern und das Grün der Natur ist einfach nur beeindruckend. Die Menschen gehen spazieren und genießen den Aufenthalt in der Natur.

Wenn ich mich umdrehe und nach drinnen schaue, ist auch hier alles wie immer:

das ewige Licht brennt, Kerzen sind aufgesteckt und es stehen Blumen in der Kirche.

Eigentlich müsste ich jetzt die Kerzen nur noch anzünden und wir könnten mit unserer Maiandacht beginnen.

EIGENTLICH. Doch realistisch betrachtet, geht es nicht.

Seit das Corona - Virus die ganze Welt in Atem hält, ist nichts mehr so, wie es war. Zwar sind und waren in den zurückliegenden Wochen die Kirchen den ganzen Tag zum persönlichen Gebet geöffnet –

aber das ist natürlich nur ein Minimalersatz der Gebetsgemeinschaft die uns trägt und Kraft gibt. Die Ankündigung, dass es wieder öffentliche Gottesdienste geben darf, erfreute zunächst.

Doch näher betrachtet wird uns klar: NEIN - so wie das ganze geplant ist, hab ich mir einen öffentlichen Gottesdienst nicht vorgestellt.

Wer unser Käppele kennt, kann sich vorstellen, wie ein Gottesdienst ausschaut, mit 25 Personen, die alle Mundschutz tragen und vorher angemeldet sein müssen – denn nur wer angemeldet ist, wird auch eingelassen.

25 Personen mit Mundschutz – da werden keine Lieder erschallen, dass die Fenster vibrieren – wie wir es im Mai kennen – wenn voll Inbrunst „Maria Maienkönigin“ gesungen wird.

Da kam mir die Idee: warum machen wir es nicht wie früher. In meiner Kindheit hatte ich daheim im Mai immer einen kleinen „Maialtar“ gerichtet.

Auf einem Tischchen ein Kreuz und ein Marienbild /eine Marienstatue , Blumen und eine Kerze.

Wir haben zuhause kleine Maiandachten gebetet.

Dazu möchte ich sie auch heute einladen.

Lied: GL Nr. 876 1+2 Maria Maienkönigin

Gebet: HERR unser Gott, wir haben uns heute hier versammelt um deine Mutter Maria zu Ehren. Jede Ehre, die wir ihr zukommen lassen, gilt auch dir, dem erhabenen und dreifaltigen Gott. Wir bitten Maria um ihre Fürsprache und vertrauen darauf, dass du uns beistehst in dieser schwierigen Zeit.

So lasst uns mit den Worten von Papst Johannes Paul II. beten. Worte, die heute so aktuell sind wie vor 20 Jahren:

V"Maria - Die Kirche sucht heute bei dir Zuflucht. Sie stellt sich unter deinen mütterlichen Schutz. Sie bittet vertrauensvoll um deine Fürsprache angesichts der Herausforderungen der Zukunft."

Mutter Christi … A Dir vertrauen wir unsere Zukunft an

V"Wir bitten dich, uns auf unserem Weg zu begleiten. Wir Männer und Frauen leben in einer außergewöhnlichen Zeit, die zugleich verheißungsvoll und schwierig ist.

"Mutter Christi ...A Dir vertrauen wir unsere Zukunft an

V"Die Menschheit steht heute an einem Scheideweg wie nie zuvor. Die Rettung, o heilige Jungfrau, ist wiederum dein Sohn Jesus allein. Sein Wort, das uns auf dich hinweist und dich zu unserer Mutter macht, klingt wohl in unseren Ohren: "Frau, siehe dein Sohn".

V"Bitte deinen Sohn für uns, dass er uns den Hl. Geist in Fülle schenke, den Geist der Wahrheit, aus dem das Leben hervorgeht. Empfange ihn für uns und mit uns, wie in der Urgemeinde von Jerusalem, die sich am Pfingsttag um dich geschart hat."

A Frau, siehe deine Söhne und Töchter!

V"Der Geist Gottes öffne die Herzen für die Gerechtigkeit. Er wecke überall gegenseitiges Verständnis und den festen Willen zum Frieden."    

A Frau, siehe deine Söhne und Töchter!

V Lasst uns gemeinsam beten:

A Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, heilige Gottesmutter. Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern errette uns jederzeit aus allen Gefahren, o du glorwürdige und gebenedeite Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin. Führe uns zu deinem Sohne, empfiehl uns deinem Sohne, stelle uns vor deinem Sohne.

Lied: GL Nr. 876  3. Maria Maienkönigin

Gebet:  Maria, Geduld ist nicht gerade die Stärke unserer Zeit. Wenn es nicht so läuft wie geplant, reagieren viele gereizt und aggressiv.

Aber gerade heute wäre es wichtig, Geduld zu haben – nichts zu überstürzen.

Wir sehnen uns nach Nähe und Gemeinschaft und wissen doch, dass ein zu schnelles „normales weiter so“ sehr gefährlich werden kann.

Da kannst gerade du uns Vorbild sein.

Als die Apostel nach Ostern wochenlang im Abendmahlsaal ausharrten, da warst du der ruhende Pol in ihrer Mitte. Du warst bei ihnen, mit Geduld und unerschütterlichem Gottvertrauen, bis sich am Pfingsttag der Heilige Geist auf alle hernieder ließ.

Wir bitten dich, hilf uns in Geduld auszuhalten, was manchmal nicht zum Aushalten scheint.

Hilf uns beten und darauf vertrauen, dass auch wir, gestärkt vom Heiligen Geist, mutig und unerschrocken unseren Weg gehen können. Amen

Liedvorschlag: GL Nr. 875 Kommt Christen kommt zu loben

Für uns war es „normal“, in der Kirche - in der aus Stein erbauten Kirche - Gemeinschaft zu sein.

Gebetsgemeinschaft.

Heute haben wir viele „kleine Kirchen“ -  die Hauskirchen in unseren Familien.

Beten wir in unseren Häusern, alleine, mit unseren Partnern, mit unseren Kindern. Beten wir in einer unserer Kirchen, die tagsüber geöffnet ist.

So sind wir – obwohl wir räumlich getrennt sind –

EINE Gebetsgemeinschaft vor Gott.

Diese Gedanken im Hinterkopf, lasst uns das Gebet

„Mit Maria Gemeinde sein“

des Theologen Theo Schmidkonz (SJ) beten:

GOTT, dein Sohn ging, aber nicht sein Geist.

Sein Geist lebt fort in seiner Gemeinde.

Wo aber ist diese Gemeinde? 

Wo Menschen anfangen, miteinander zu beten.

Wo ihr Gebet sie aufreißt für deinen Anspruch.

Wo sie ergriffen werden und offen bekennen: „Unsere Mitte ist Jesus, Dein Sohn, unser Bruder.

Du aber bist unser einziger Vater!“

Wo Menschen sich vergessen und einander lieben. Wo sie teilen mit dem, der weniger hat.

Wo sie „wir“ sagen und „unser“ und nicht dauernd „ich“ - dort ist Gemeinde, dort ist Kirche, und dort bist auch Du! Gott, lass uns dabei sein in dieser Gemeinde, mit Maria und allen, die Glauben, dass Du groß bist und gut! Amen

Lassen wir alle unsere Gebete einmünden in das Gebet, das der HERR uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel

Ich sag herzlich Dankeschön für die Gebetsgemeinschaft, die wir jetzt miteinander hatten –

auch wenn wir räumlich getrennt waren – vor Gott sind wir alle eine große Gemeinschaft.

Ich wünsche ihnen eine gute Zeit – bleiben sie gesund. Stellen wir uns dazu unter Gottes Segen:

Segensgebet:

Der Segen Gottes, des Allmächtigen,

der Segen des Sohnes, von Maria geboren,

der Segen des Heiligen Geistes, der über uns wacht,

wie eine Mutter über ihre Kinder

komme über uns und begleite uns.

Dazu segne uns der dreifaltige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Liedvorschlag: GL Nr. 874 Groß sein lässt meine Seele den Herrn oder

                       GL Nr. 395 Den Herren will ich loben

Der heutige Impuls zum 01. Mai kommt von unserem Gottesdienstbeauftragten Wilfried Reus...und das auch mal von einem anderen Ort.
Absolut empfehlenswert.

Der Impuls zum Nachsehen und -hören auf YouTube:

Link zum YouTube-Video

Sowie hier zum Nachlesen:

01.Mai 2020.
Diese Zeit, ja dieses ganze Jahr 2020, wird in die Geschichte der Menschheit eingehen.
Unser Land und der Rest der Welt ist fast zum Stillstand gekommen. Kaum noch Flugzeuge am Himmel, reduzierter Verkehr auf den Straßen und Autobahnen, die Schulen, die meisten Geschäfte und Gaststätten sind geschlossen; viele Betriebe befinden sich in Kurzarbeit oder mussten sogar Mitarbeiter entlassen.
Sport- und kulturelle Veranstaltungen können nicht stattfinden.
Eine große Zahl von Selbständigen bangt um ihre Existenz.
Die Menschen haben Ausgangsbeschränkungen und sie haben vor allen Dingen Angst, Angst vor der Ansteckung mit dem Coronavirus.
Viele Menschen sind auch schon daran gestorben.

Für das Leben in unseren Gemeinden hat der 1. Mai immer eine besondere Bedeutung.
In normalen Zeiten werden in den Orten Maibäume aufgestellt. Es wird rund um den Maibaum gefeiert und die Gewerkschaften begehen den Tag der Arbeit mit Kundgebungen und Ansprachen.
Auch für uns Christen hat dieser Tag eine besondere Bedeutung.
Der 01. Mai ist der Auftakt zum Marienmonat mit seinen Maiandachten, Gottesdiensten und Flurprozessionen.
Maria, die Schutzpatronin von Bayern, wird, Gott sei Dank, auch hier bei uns noch immer sehr verehrt.
Heute wäre der erste Gottesdienst in diesem Jahr am Freialtar am Zeiler Käppele.
All das wird im Jahr 2020 nicht oder nur mit großen Einschränkungen möglich sein.

Und doch kann man diesem Stillstand auch positive Seiten abgewinnen.
Die vergangenen Jahre waren von immer schneller, immer höher, immer billiger und immer mehr geprägt.
Die Menschen glaubten, alles im Griff zu haben.
Konsum stand an oberster Stelle.
Immer mehr Lebensmittel wurden vernichtet, obwohl in jedem Jahr Millionen von Menschen auf der Welt an Unterernährung starben.
Mehrere Urlaube im Jahr, viele davon mit dem Flugzeug, häufig neue Kleider und ständige Highlights waren normal.
Lüge und Betrug in allen Bereichen waren an der Tagesordnung. Große Konzerne glaubten, sich alles erlauben und Menschen und Behörden hinters Licht führen zu können.
„Geiz war geil“, die Solidarität mit Flüchtlingen und den Ärmsten dieser Welt führte oft zu gesellschaftlichen Auseinandersetzungen.
Wir Menschen in den Industrieländern hatten einen sehr hohen Verbrauch an Rohstoffen. Dabei wurden Entwicklungsländer ausgebeutet und unsere Umwelt verschmutzt, teilweise unwiederbringlich zerstört.
Glaube und Religion wurden immer mehr den Alten überlassen. Der Wohlstand machte Gott überflüssig!

Die Corona-Pandemie zeigt derzeit deutlich unsere Grenzen auf!
Der Mensch hat offensichtlich doch nicht alles im Griff.
Sie ist, so glaube ich, keine Strafe Gottes, sondern ein Wink mit dem Zaunpfahl.
Ich sitze/stehe hier in der herrlichen Natur unserer fränkischen Heimat. Die Schönheit und Vollkommenheit von Gottes Schöpfung kann man besonders in dieser Jahreszeit erleben, und von hier oben lässt sich diese Schönheit gut überblicken.
Die Natur und die Entschleunigung dieser Tage bringt Ruhe in unser unruhiges Leben. Der kurzatmige, gehetzte Mensch, kann wieder in den Rhythmus der Tiefatmung kommen. Die Seele kann den vorausgeeilten Körper einholen.

Wie viele Generationen vor uns haben sich wohl schon an dieser wunderbaren Schöpfung erfreut?

Der Mensch ist ein Teil dieser Natur!
Wenn wir die Regeln der Natur nicht beachten oder unsere Umwelt zerstören, zerstören wir unsere Zukunft.
Die derzeitige Krise zeigt, dass die Grundtugenden wie Hilfsbereitschaft, Rücksichtsname, Toleranz, Solidarität und Zuverlässigkeit bei den Menschen noch vorhanden sind.
Wir erleben auch, dass in der Krise ein ehrlicher Umgang der Politiker gegenüber ihren Bürgern auf breite Loyalität in der Bevölkerung stößt.
Das sollte uns ein Vorbild für unser zukünftiges Verhalten im wirtschaftlichen wie im privaten Bereich sein.
Wir als Christen können trotz aller Widrigkeiten darauf vertrauen, dass unser Gott auch in schwierigen oder gar aussichtlosen Situationen mit uns geht und uns zur Seite steht.
Er ist bei uns in Angst, Einsamkeit, Krankheit und im Tod. Dabei dürfen wir, auch oder erst Recht im Jahr 2020, Maria als Lotsin und Fürsprecherin auf unserem Weg zu Gott anrufen.
Freuen wir uns auf den Tag, an dem wir uns wieder intensiver und ohne Maske begegnen können.
Bitten wir jetzt Gott um seinen Segen für die vor uns liegende Zeit:

Der Herr segne und behüte uns.
Der Herr erfülle uns mit seinem Licht
und erhalte uns in seiner Liebe.
Der Herr halte seine schützende Hand über alle,
die uns am Herzen liegen
und schenke uns seinen Frieden.

So segne und begleite uns und alle, die uns nahestehen,
der treue und lebendige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen

Impulsgedanken für den 3. Sonntag in der Osterzeit von Diakon i.R. Bernhard Trunk

Den Mitschnitt des Gottesdienstes dazu finden Sie unter folgendem YouTube-Link: https://youtu.be/bUu7jchX0hQ

Eingang: Lied GL 816 1,2,3

Einführung Liebe Schwestern und Brüder im Glauben Zunächst ihnen allen ein wunderschönen sonnigen Tag. Auch wenn wir an einem solch sonnigen Tag mit schon fast sommerlichen Temperaturen in der momentanen Situation nicht so wie gewohnt diesen Tag genießen können, sei es in der Freizeitgestaltung mit Familie oder Freunden, können wir uns jedoch daran erfreuen. Uns alle treffen wohl die momentanen Einschränkungen und uns geht es vielleicht mit unseren Enttäuschungen darüber, ähnlich, wie damals den beiden Jüngern auf ihrem Weg nach Emmaus. Doch gerade wie die Jünger damals, dürfen auch wir uns im Vertrauen an ihn wenden und uns in dieser Feier ihm mitteilen. Kyrie: GL 163 /5

Evangelium: Lukas 24,13-35 (Die Emmausjünger)

Impulsgedanke „Geteiltes Leid ist halbes Leid." Dieser Satz, ist wohl ein jedem von uns bekannt. Diese Satz ist meist in den Situationen zu hören, in denen der Mensch an die Grenzen des Erträglichen kommt. Denn dann tut es gut, wenn jemand da ist der einem die Sorge darüber abnimmt oder gar im Miteinander teilt „Ich bin bei dir“. „Ich begleite dich auf deinem Weg." Oft bedarf es in diesem „Dasein“ und „Mitgehen“ keinerlei Worte. Manchmal reicht eine Geste aus, um die Nähe zu vermitteln. Wie, was und welcher der richtige Weg dazu ist, muss letztlich jeder für sich entscheiden.

Der heutige Evangeliumstext nimmt uns in eine solche Situation mit hinein, in dem, dass Jesus zwei seiner Jünger in ihrer Trauer begleitet. Die Enttäuschung von ihnen richtet sich aber nicht gegen Gott, dass er das alles zugelassen hatte, nein sie richtet sich gegen Menschen, die einen Unschuldigen an Kreuz genagelt hatten. Sie wollen weg von Jerusalem, weg von diesem Ort des grausamen Geschehens. So machen sie sich auf nach Emmaus. Ein Weg zurück in die alte Wirklichkeit, aus der sie einmal aufgebrochen waren, um Jesus nachzufolgen. Wir kennen solche Situationen, vielleicht gerade jetzt. Einschränkungen, Homeoffices Kurzarbeit, weniger Gehalt und dadurch vielleicht so manches Existenzproblem, auch Einschränkungen im Konsumverhalten und unseren Freizeitgestaltungen, durch die wir enttäuscht und traurig sind. Alles, was man geplant hatte, ist wie eine Seifenblase zerplatzt. Die beiden Jünger damals wussten nicht, dass es Jesus ist, der mit ihnen geht. Sie hielten ihn für einen Weggenossen, der zufällig den gleichen Weg geht wie sie. Sie merkten auch nicht, dass die Hoffnung, die sie schon begraben hatte, in lebendiger Gegenwart bei ihnen ist. Seine Gegenwart bleibt auch für uns geheimnisvoll. Doch in Jesus ist Gott den Menschen so nahe wie den beiden Jüngern aus unserer Geschichte. Nahe im Alltäglichen, nahe in unserer jetzigen Situation, im Schmerz und in so mancher enttäuschten Hoffnung. Jesus lässt uns Menschen nicht allein, er ist auch dann bei uns, wenn wir es nicht merken. Wenn wir auf sein Wort hören und - wie jetzt bei dieser Feier dieses Wort miteinander aber auch füreinander teilen, dann ist er der auferstandene Jesus auch mitten unter uns gegenwärtig. Mit ihm können und werden sich, all unsere Enttäuschungen, Hoffnungslosigkeiten und dies nicht nur in dieser Krise, in Freude verwandeln.

Lied: GL 365 2x

Schlussgebet Guter Gott, in Jesus bist du uns Wegbegleitung in unserem Leben. Lass uns nie vergessen, dass unser Leben ein zerbrechliches Geschenk ist, ja, wir sterbliche Wesen sind und nicht alles kontrollieren können. Du allein bist Ursprung und Ziel von allem, ewig und immer liebend. Dein Heiliger Geist bewahre unsere Herzen in der Dankbarkeit. Getragen von einem tiefen Frieden werden wir diese Krise im Miteinander und Teilen bestehen. Denn Jesus, Herr und Bruder aller Menschen, Deine Gegenwart vertreibt jede Furcht, sie schenkt Zuversicht und macht unsere Herzen bereit, offen und aufmerksam füreinander. So, segne uns und lasse uns zum Segen im Miteinander werden in dieser Zeit der Vater der Sohn und der Heilige Geist

Lied: GL 832 1,2

Die Angst und die Sorge mit dem Stein ablegen

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