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Der Impuls zu Christi Himmelfahrt, von Pfr. Michael Erhart. Als YouTube-Video

Video bei Youtube - Christi Himmelfahrt 2020

und zum Nachlesen:

Lesung aus der Apostelgeschichte:
Im ersten Buch, lieber Theophilus, habe ich über alles berichtet, was Jesus von Anfang an getan und gelehrt hat, bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde. Vorher hat er den Aposteln, die er sich durch den Heiligen Geist erwählt hatte, Weisung gegeben. Ihnen hat er nach seinem Leiden durch viele Beweise gezeigt, dass er lebt; vierzig Tage hindurch ist er ihnen erschienen und hat vom Reich Gottes gesprochen.
Beim gemeinsamen Mahl gebot er ihnen: Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt! Denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werden.
Als sie nun beisammen waren, fragten sie ihn: Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her? Er sagte zu ihnen: Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samárien und bis an die Grenzen der Erde.
Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. Während sie unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, siehe, da standen zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch fort in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.

Gebet: Herr, unser Gott, du schenkst uns Hoffnung auch in aller Hoffnungslosigkeit. Wir danken dir für deinen Zuspruch und bitten dich um den Geist des Beistands, dass wir immer neu spüren: du bist an unserer Seite, du begleitest uns alle Tage unseres Lebens. Auf dich dürfen wir unser Vertrauen setzen, denn du bist uns näher, als wir es je erfassen könnten. Sei du unser Wegbegleiter heute und allezeit. Amen

Impuls:
Eigentlich hat das Fest Christi Himmelfahrt etwas trennendes. Jesus wird in den Himmel aufgenommen, aber er ist für seine Jünger erst mal weg. Keiner mehr da, mit dem man sich unterhalten kann, der motivieren kann, an dem man sich ein Vorbild nehmen kann. Da kann man gut verstehen, wenn sich die Jünger allein fühlen. Doch sie haben nicht resigniert, anders als nach dem Tod am Karfreitag. Sie sind wenigstens wieder mutig nach vorne gegangen. Und genau die Haltung brauchen wir aktuell auch. Natürlich ist Verständnis für Einschränkungen notwendig, wichtig und sinnvoll. Aber im Glaubensleben dürfen wir nach vorne gehen. Wer sollte uns in diesen Tagen daran hindern, gerade auf die Menschen zuzugehen, mit denen ich mich noch aussprechen müsste, wo ein klärendes Gespräch mal notwendig wäre, die einfach einen Zuspruch und Beistand brauchen. Wir haben ganz bewusst an diesem Hochfest Christi Himmelfahrt „Hoffnungssteine“ präpariert, Steine, die keine Last sind, sondern Brücken bauen wollen. Es gibt ja das wunderbare Sprichwort: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas schönes bauen.“ Genau solch eine Glaubensbrücke bieten wir als Gemeinde an mit unseren Hoffnungssteinen. Wäre es nicht schön, ich wünsche meinem Nächsten einfach Glück, völlig frei von Neid, dass es ihm besser gehen könnte als mir? Und wie groß ist doch immer der Wunsch nach Gesundheit, gerade in diesen Tagen. Eine Erkrankung ist ja immer ein schwerer Stein, der nach unten zieht. Und weil es mit dem Mundschutz grad etwas schwierig ist: jemandem ein Lächeln zu schenken, ist immer eine wunderbare Geste und kann manche Distanz überwinden.
3 Steine habe ich noch, wir kennen die Begriffe aus dem Hohen Lied der Liebe von Paulus: ich wünsche dir einen Glauben, der dich trägt auch in schweren Stunden, ich wünsche dir Hoffnung, die dir hilft, immer wieder nach vorne zu schauen, auch wenn manches im Leben gerade dunkel ist und ich wünsche dir Liebe. Eine Liebe, die im eigenen Herzen einen festen Platz hat und das Gute im Nächsten erkennen lässt und natürlich immer das Gefühl, von Menschen geliebt zu werden. Dann können wir bei allem Trennenden dieser Tage spüren: es besteht eine Verbindung, zu meinen Mitmenschen – und zu Gott, der uns in Jesus Christus die große Zielrichtung zeigt.

Liedvorschläge: 339, 337, 775
Andachtsvorschlag: 680,9

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